Powerfrauen
Wheels and Women? Reifen und Frauen? Der Untertitel im Logo verrät es dann, um welche Reifen es sich handelt. Es sind die Reifen der Camper-Vans und Wohnmobile, mit denen unzählige mutige Frauen durch die Welt reisen. Mal weiter, mal kürzer, mal nur fürs Wochenende. Jede von uns hat ihre Wünsche und Gründe warum und wie lange sie auf Reisen geht, bzw. fährt. Und es gibt diejenigen unter uns, die noch nicht losgefahren sind aus welchen Gründen auch immer. Auch ich bin noch stationär unterwegs, aber das soll sich ändern. Und zwar jetzt.
Hi ihr Superfrauen. Ich bin Karin, in diesem Moment, wo ich diese Zeilen schreibe 48 Jahre frisch und aktiver denn je. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann will ich das auch erreichen. Da zögere ich nicht lange und starte mit der Ideenfindung, Brainstorming, Planung und Umsetzung. Und ich möchte andere Frauen dazu ermutigen auch aktiv zu werden und sich Wünsche und Träume zu erfüllen. Mit diesem Blog und Vlog (YT: @wheelsandwomen) möchte ich Dich mitnehmen auf meine Reise vom ersten Gedanken bis zum ersten Vanventure mit meinem DIY Projekt vom Kastenwagen zum Camper-Van. Und natürlich darüber hinaus, alles was da noch kommt auf großer Fahrt.
Holpriger Start
Die Idee in meinem Kopf auszubrechen besteht schon länger. Seit 2011, als ich mich selbständig machte und ganz konkret dann 2017. Ich hatte mir ausgemalt als Digitale Nomadin durch die Welt zu reisen. Alles was ich besitze nur in einem einzigen kleinen Rucksack. Ich war auf Facebook über eine Bloggerin gestolpert, die genau das getan hatte. Ich war begeistert. Minimalismus. Ein Wort mit dem ich bis dato nicht viel Anfangen konnte. Bei mir wuchs der Hausrat eher von Jahr zu Jahr. Auf einmal alles zu reduzieren und auf ein Minimum zu beschränken reizte mich. 100 Dinge waren es, die die junge Frau besaß. 100 Dinge des täglichen Lebens, die in ihrem Rucksack Platz fanden.
Ich habe den Rucksack noch immer. Es ist ein wirklich guter Rucksack, der auf Reisen gute Dienste leistet. Jedoch den Zweck für den ich ihn ursprünglich gekauft hatte, hat er bis dato nicht erfüllen dürfen. Ich dümpelte in meinem Sumpf dahin und es passierte rein gar nichts. Wie auch? Wenn man immer das gleiche tut, ändert sich nichts. Aber ich tat doch etwas? Glaubte ich jedenfalls. Warum passierte dennoch nichts?
Die erste Hürde, die ich nehmen musste, war finanzieller Natur. Ich brauchte eine Tätigkeit, die mich auf Reisen begleiten konnte. Bis dato arbeitete ich als Dipl. Sportwissenschaftlerin im Dienste von Privat- und Firmenkunden. Aber eben Face to Face. Also Vorort. Zudem war ich selbständig. Ich arbeitete also selbst und ständig. Ich bin ein kreativer Mensch, ich hatte Ideen, aber diese verpufften in Schall und Rauch. Außer Spesen nix gewesen, sozusagen. Ich nenne es Lehrgeld. Trial and Error. Versuch und Irrtum. Ein ganz schön teurer Spaß. Naja, Spaß machte es nicht. Wer mag schon Misserfolge?
Scheitern
Das Wort „scheitern“ nutze ich ganz bewusst nicht. Zwar strample ich seit über 20 Jahren vor mich hin, aber ich strample. Wer Dinge anpackt und diese nicht auf anhieb klappen, steckt Rückschläge ein. Hat Misserfolge, aber scheitert nicht. Gescheitert bin ich erst dann, wenn ich nicht mehr strample! Trau Dich. Pack es an. Lass Dich inspirieren. Ich bin Meisterin im sich inspirieren lassen. Und ich bin Meisterin im unverzüglichen Umsetzen. Nicht direkt erfolgreich, aber ich fange an. Und mit jedem Schritt den ich gehe, komme ich dem Ziel ein Stück näher.
Was inspiriert Dich? Bücher? Videos? Blogs? Artikel? Es gibt so viele Möglichkeiten sich Inspiration zu holen. Schau Dich einfach um, in Buchläden, auf Social Media Plattformen, Reportagen oder auf YouTube. Lass Dich verzaubern, beginne zu träumen und entwickle Deinen ganz persönlichen Traum. Vielleicht hilft Dir meine Geschichte ein Stück weiter Deinem Mosaik ein weiteres Steinchen hinzuzufügen.
Es geht los
Wie schon erwähnt, starte ich zwar schnell, so große Projekte, wie einen Kastenwagen zu einem Camper umzubauen brauchen aber Zeit. Ich zumindest brauchte Zeit bis ich an dem Punkt angekommen bin, an dem ich gerade stehe. Wichtig ist das eigene Tempo zu gehen und die Dinge anzugehen, die angegangen werden müssen um das Ziel zu erreichen.
Das ich ausbrechen wollte stand also fest. Ich wollte raus. Raus aus der Enge der Stadt. Raus in die Natur. Ich hatte etwas Geld gespart und kaufte mir ein mittelprächtiges Mobilheim auf einem Dauercampingplatz. Es war meine Oase. Mein Rückzugsort am Wochenende. Ich war voller Tatendrang. Es musste einiges verändert werden, damit das Mobilheim meinen Vorstellungen entsprach. Also los gings. Ich war Dauergast im Baumarkt und auf Kleinanzeigen um alles so zu gestallten wie es mir gefiel. Eine Freundin half gelegentlich. So nahm das Projekt schnell Form an und nach dem ersten Sommer stand es da. So wie ich es mir vorgestellt hatte.
Jetzt hatte ich Zeit die Umgebung zu erkunden. Ich war zu Fuß, mit dem Rad und dem Auto unterwegs und kannte bald jeden Baum im Wald. Die Wege ins Umland wurden immer weiter um neue Eindrücke zu sammeln. Schnell merkte ich, dass mich das nicht erfüllt. Zwischen anderen Menschen in einem feststehenden Mobilheim zu sitzen. Was für ein Widerspruch in sich selbst. Es heißt doch Mobilheim. Mobil. Theoretisch ließe es sich bewegen, aber nicht so wie ich es gebraucht hätte. Schon nach dem zweiten Sommer verkaufte ich also das fertige Projekt wieder. Ich überlegte, was die Alternative sein könnte und wurde sehr schnell fündig. Auf dem Campingplatz standen viele Wohnmobile und auch Camper. Das ist es, dachte ich mir. Das eigene Zuhause immer dabei haben.
Das war 2019. Dann kam Corona. Während dieser Zeit hörte ich von mehreren Bekannten, die sich einen Camper kauften oder selbst ausbauten. Wow. Das ist mein nächstes Projekt, schoss es mir direkt durch den Kopf. Genau. Einen Kastenwagen ausbauen und damit durch Europe reisen. Die Idee manifestierte sich in meinem Kopf und ich begann direkt zu brainstormen. Wieviel Geld werde ich dafür brauchen? Was kann ich unterwegs arbeiten? Da waren sie wieder, meine Herausforderungen, die mich bis dato schon an so vielem gehindert hatten. Ich brauchte Geduld. Geduld und Geld. Zeit und genug Geld zu verdienen um das Projekt starten zu können. Einen Job, der es mir ermöglichen würde von unterwegs zu arbeiten.
Wo fange ich an? Einen ersten Erfolg brachte mir tatsächlich die Pandemie. Ein Segen für online Dienstleistungen. Plötzlich waren alle im Homeoffice und einige meiner Kundinnen kamen nicht mehr in die Stadt ins Büro. Es war die Idee einer Kundin, die fragte, ob wir nicht auch über Video Call unsere Trainingsstunde absolvieren könnten? Ein Versuch war es wert. Und es klappte wunderbar. Ohne Homeoffice und Lockdown, wäre niemand auf die Idee gekommen online eine Trainingsstunde zu buchen. Mein erster kleiner Erfolg in Richtung ortsunabhängigem Arbeiten. Leider war der Output aber zu gering. Es musste also etwas anderes ergänzend dazu kommen. Aber was?